Der Steinknabe

nach einem Märchen von den Dakota Indianern

nacherzählt von Liselotte Welskopf Henrich 

Buchschmuck von Eberhard Baumann     

 

 

Hiladih trauert am Bach um Ihre zehn Brüder, die nicht von der Jagd zurückgekehrt sind.

Um sie zu trösten schenkt ihr der Bach seinen schönsten Stein. Aus diesem Stein wächst ihr Sohn, der Steinknabe.

Als Steinknabe groß genug ist, begibt er sich auf die Suche nach Hiladihs zehn Brüdern. Nach langer Suche findet er einen blauen Vogel, mit dessen Hilfe er seine Oheime aus den Zelten seine Feinde retten kann. Steinknabe wird stärker und immer gewander beim Jagen. Seine Waffen werden tötlicher, seine Haut wird fest wie Stein. Bald kann ihm kein Bär etwas anhaben, der Wolf kann ihn nicht zerreißen und auch der Büffel kann ihn nicht besiegen. Immer öfter geht Steinknabe auf die Jagd und wie im Rausch tötet er mehr und mehr Tiere. Hiladihs und ihre Brüder versuchen Steinknabe vom sinnlosen Töten abzuhalten – doch ohne Erfolg, denn sein Herz ist inzwischen zu Stein geworden. Schließlich erfährt auch der Bach von Steinknabes Vergehen an der Natur, als sein Wasser eines Tages rotgefärbt von Blut ist. Steinknabe muss wieder werden was er war – ein   S t e i n .

 

Kein Glückliches Ende, aber dennoch eine wunderschöne traurige Geschichte!